Am Samstag, 23.03.2024 trafen sich an unserem Wald Interessierte um 14 Uhr in der Ortsmitte Hausen. Mit Fahrgemeinschaften ging es dann motorisiert zum Wasserbehälter „Strang“; ein Teil der Gruppe war zum Treffpunkt gewandert. Nach kurzer Begrüssung durch unsere Ortsbürgermeisterin Carmen Boden übernahm Gregor Nassen (Forstamt Dierdorf) das Wort. Als für das Forstrevier Neustadt-Waldbreitbach zuständiger Förster konnte er uns einige interessante Fakten über „unseren“ Wald berichten. Unterstützt wurde er von Jürgen Dietz. Er hat im vergangenen Jahr die neue 10-jährige Forstbetriebsplanung für den Gemeindewald Hausen erstellt.
Zunächst hat er uns erläutert welchen Wert ein Hektar Wald für uns Menschen hat. Die Daten gelten für den Gesamtwald in Rheinland-Pfalz und stammen überwiegend aus der Bundeswaldinventur aus dem Jahr 2012 (also noch vor Beginn der enormen Klimastressschäden im Wald). Dieses Jahr kommen voraussichtlich neue Waldinventurdaten vom Bund.
f92805ad-fc71-44c2-8066-5ce3a6e6a0abUnsere Wanderung führte an verschiedenen Aufforstungsflächen vorbei. Förster Nassen erläuterte dass es in der Vergangenheit zum Teil auf Monokulturen gesetzt wurde, so konnten wir am Strang einen Douglasienwald anschauen, der dieses Jahr zur Durchforstung ansteht. Es wurden auch viele Fichten angepflanzt, diese Baumart ist allerdings den steigenden Temperaturen und Schädlingsbefall zum Opfer gefallen und ist so fast komplett aus dem Gemeindewald verschwunden.
Aktuell ist es das Ziel möglichst vielfältige, standortgerechte und klimastabile Mischwälder zu entwickeln. Neben hitze- und trockenheitstoleranten heimischen Baumarten wie der Eiche, der Esskastanie oder der Weißtanne, werden auf kleinen Testflächen auch ergänzende Baumarten wie z.B. die Atlas-Zeder hier ausprobiert. Die Atlas-Zeder ist in Nordafrika heimisch und wird in Frankreich schon seit vielen Jahren genutzt.
Jürgen Dietz weist darauf hin dass die Bepflanzung hier mit viel Arbeit und Kosten verbunden ist. „Pflanzen und vergessen“ geht nicht, die Bäume müssen gerade in ihren ersten Jahren gehegt werden.
Trotz des durchwachsenden Wetters (Regen, Graupel und Sonne wechselten sich ab) waren einige Bürgerinnen und Bürger dabei. Im Anschluss hatte die Ortsgemeinde noch zu einem geselligen Abschluss in die Gaststätte „Zum Malberg“ geladen.